TALAAT (Sia), Die Seelenlehre des Korans mit besonderer berücksichtigung der terminologie, Inaugural-Dissertation... von Sia Talaat, Halle : Druck von H. John, 1929, 235 p.
Présentation (Introduction, extraits p. 5)
Die Psychologie der Bibel und der „sacred books of the
east^’ ist mehrfach eingehend bearbeitet worden. Ueber die
Psychologie des Korans dagegen ist verhältnismäßig wenig
geschrieben worden. Die vorliegende Arbeit versucht diese
Lücke auszufüllen.
Um jedes Mißverständnis zu verhüten, müssen wir zuerst
klarstellen, was wir unter einer Psychologie des Korans zu
verstehen haben. Wir verstehen darunter die Lehre von der
Auffassung, die der Koran vom Wesen und von den Zu-
sammenhängen der psychischen Vorgänge hat. Diese psychischen
Vorgänge und ihre Zusammenhänge bilden den Gegenstand
der Psychologie, diese Arbeit ist also ein Beitrag zur Ge-
schichte der Psychologie.
Es ist selbstverständUch, daß hin und wieder auch er-
kenntnistheoretische und religiöse Fragen bei der psycholo-
gischen Untersuchung herangezogen werden müssen. Ohne
Berücksichtigung der erkenntnistheoretischen Fragen würde die
Psychologie des Korans unvollständig sein. Wir würden z. B.
nicht wissen, welche Rolle bei dem Erkennen die Empfindungen
und die Vorstellungen spielen. Da unsere Erkenntnisse be-
stimmte Grenzen und nur eine relative Gewißheit haben, müssen
wir fragen: wie weit hängen sie von der Beschaffenheit unserer Erkenntnisorgane ab?
Table des matières
Einleitung ; 5
I. Teil: Lehre vom Erkennen im Koran 11
§ 1. Das Wissen 11
§ 2. Wie kann der Mensch zum Besitz des Wissens
gelangen? 14
§ 3. Das Wissen, das der Mensch durch Gottes Hilfe
erreichen kann 18
§ 4. Die Offenbarung in psychologischer Beziehung
. 20
§ 5. Das direkte Sprechen mit Gott 26
§ 6. Kriterien für diese Erkenntnisse 29
§ 7. Der Glaube 38
§ 8. Einige Erkenntnisse, die von Gott den Menschen
mitgeteilt sind und nicht direkt die Religion be-
treffen 40
A. Die Erkenntnisse Josephs inbezug auf die
Traumdeutung 40
B. Moses’ Erkenntnisse bezüglich der Ursachen
der Vorgänge im sozialen Leben ..... 43
C. Die Erkenntnisse bezüglich der Sprache der
Vögel, der Ameisen und der Dämonen , . . 45
D. Die Schrift und die Sprache 46
§ 9. Anerkennung des Wissens, das der Mensch ohne
l göttliche Mitwirkung erlangen kann 47
§ 10. Wie kann der Mensch dies Wissen erreichen? . 48
§ 11. Stellungnahme des Kor,ans mit Bezug auf die
Gewißheit der Erkenntnis 48
§ 12. Stellungnahme des Korans mit Bezug auf den Ur-
sprung der Erkenntnisse 52
§ 13. Stellungnahme des Korans mit Bezug auf die
Analyse des Gegebenen 55
§ 14. Der Hylopsychismus des Korans 58
II. Teil: Beziehungen zwischen Körper und Seele ... 61
Anhang: lieber die Auffassung der ontogenetischen
Entwicklung im Koran 83
III. Teil: Vorgänge in Beziehung zum Erkennen: Empfin-
dung, Gedächtnis, Denken 87
§ 1. Empfindungen 87
A. Gesichts empfindungen 88
B. Gehörsempfindungen 91
§ 2. Raum- und Zeitauffassung des Korans ... 93
§ 3. Wahrnehmung 94
§ 4. Vorstellungen 97
§ 5. Gedächtnis 99
§ 6. Denken 100
§ 7. Aufmerksamkeit 108
§ 8. Einige Aeußerungen über das Bewußtsein . .112
Anhang: Einige Aeußerungen über Wahnsinn
und Besessenheit im Koran . . . . . . 113
Einiges über Zauber . 114
IV. Teil: Gefühle 117
§ 1. Gefühle im allgemeinen ,117
§ 2. Religiöse Gefühle 147
§ 3. Ekstase 158
V. Teil: Willensvorgänge . . . , 173
§ 1. Willensvorgänge im allgemeinen 173
§ 2. Wille und Allmacht Gottes 178
§ 3. Willensfreiheit des Menschen, beschränkt durch
Gottes Allmacht 189
VI. Teil: Unsterblichkeit der Seele 213
Zusammenfassung 219
Literatur 231