L’auteur
Gustav Weil fit ses études à l’Ecole Talmudique de Metz et étudia l’histoire et l’arabe à Paris et Heidelberg. Il travailla pendant plusieurs années en Égypte en tant que traducteur, et où il perfectionna son arabe, et appris le persan et le turc. Il a finalement terminé sa carrière en tant que professeur à l’Université de Heidelberg.
Préface (p. III-IV)
Als ich iin Herbst 1862 in Badenweiler war, äusserte ein Freund und Beförderer arabischer Studien den Wunsch, es möchte das Leben Mohammed’s von Ibn Ishak durch eine Uebersetzung auch Nicht-Orientalisten zugänglich gemacht werden. Ich unterzog mich dieser Arbeit, weil die älteste uns erhaltene, von einem Mohammedaner verfasste ausführliche Biographie Moharamed’s, gewiss verdient Gemeingut auch derjenigen Historiker und Theologen zu werden, die der arabischen Sprache nicht kundig sind, und gerade in unserer Zeit, in welcher Mohammed ein Gegenstand ernster Studien geworden ist, dürfte es angemessen sein, die älteste arabische Quelle Über denselben zu allgemeinem Verständnisse zu bringen.
Mohammed Ibn Ishak, der Verfasser dieses Werks, lebte in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts der Hidjrah, und galt bei seinen Zeitgenossen sowohl als bei nachfolgenden Gelehrten als ein ausgezeichneter und zuverlässiger Traditionssammler, wenn auch Keid und Sektenhass ihn zu verdächtigen suchte. Wir können ihn als den treuen Ausdruck der zu seiner Zeit über Mohammed cnrsirendenUeberlieferung betrachten, und dürfen es nicht ihm anrechnen, wenn wir Manches von ihm als historische Thatsache Berichtete in das Gebiet der Sage verweisen müssen. Wir besitzen zwar nicht die Urschriften des Verfassers, sondern die Bearbeitung derselben durch Ibn Hischam, welcher im Jahre 213 d. H. starb, aber Jene sind nicht nur ihrem Hauptinhalte nach, sondern selbst im wörtlichen Ausdruck, beibehalten worden, denn es wurde bei den alten arabischen Traditionssammlern gerade darauf grosses Gewicht gelegt, die Worte der Augenzeugen, oder der ersten Berichterstatter, welchen die Thatsachen von Jenen erzählt worden sind, der Nachwelt unverändert zu überliefern. Wo Ibn Hischam Zusätze macht — meistens Erläuterungen, weitere Ausführung, oder anders lautende Tradition — gibt er sie als solche, eben so wenig verhehlter es, wo er vom Original etwas ausgelassen hat, und gibt auch stets seine Gründe dafür an — entweder weil das Ausgelassene dem Leben Mohammed’s zu fern liegt, oder weil es die Grenzen des Anstandes überschreitet, was häufig bei einzelnen Versen in Spottgedichten vorkommt. —
Dieses Werk ist übrigens nicht blos als Biographie des Stifters des Islams von unschätzbarem Werthe, sondern auch als eines der ältesten Erzeugnisse der arabischen Literatur, als Führer durch das Labyrinth des Korans, und als eine Sammlung vieler werthvollen Gedichte, von Zeitgenossen Mohammed’s, die vom Verfasser der Darstellung der Ereignisse angereiht wurden, auf welche sie sich beziehen. Die Uebersetzung dieser Gedichte, von denen zuweilen nur Fragmente mitgetheilt werden, und in welchen hie und da eine Kenntniss von Personen und Thatsachen vorausgesetzt wird, die uns abgeht, war mit vielen Schwierigkeiten verknüpft, um so grösser, da auch die besten Handschriften, welche der gelehrte Herausgeber des Textes benutzt hat, noch erhebliche Fehler enthalten. Manche konnte ich mit Hülfe einiger Handschriften *) lösen, hie und da musste ich nach eigenen Conjecturen den Text verbessern, was ich in den Anmerkungen, wenn es sich nicht blos um unbedeutende Punctations- oder Druckfehler handelte, stets angegeben habe. Ueber manche Aenderungcn im Texte, so wie über den Sinn einzelner dunkler oder zweideutiger Stellen, habe ich mich auch mit meinem hochgeehrten Freunde, Herrn Professor Fleischer, besprochen, der in den meisten Fällen meine Ansicht theilte.
Dem Verlangen des gelehrten Freundes gemäss, welcher den Anstoss zu dieser Arbeit gegeben, habe ich den Text vollständig und so wörtlich als möglich übersetzt, und muss daher Nichtorientalisten um Nachsicht mit mancher Härte im Ausdruck, so wie mit manchen ihnen vielleicht als überflüssig erscheinenden Stellen bitten.
Heidelberd, im Mai 1864.