L’auteur
Gustav Weil fit ses études à l’Ecole Talmudique de Metz et étudia l’histoire et l’arabe à Paris et Heidelberg. Il travailla pendant plusieurs années en Égypte en tant que traducteur, et où il perfectionna son arabe, et appris le persan et le turc. Il a finalement terminé sa carrière en tant que professeur à l’Université de Heidelberg.
Préface p. III-VI
Aus den beiden ersten, am Schlusse der Einleitung genannten Quellen, die diesem Werkchen zur Grundlage dienen, werden die Leser, besonders die Gelehrten, welche meine Arbeiten mit Theilnahme verfolgen, leicht ersehen, daß es eigentlich sein Entstehen meinen historischen Forschungen über Mohammed und seine Nachfolger verdankt. Ganz unerwartet fand ich die Legenden der altern Propheten der Legende Mohammed’s — Geschichte kann das Werk eines Muselmannes über seinen Propheten nicht genannt werden — in diesen Handschriften vorausgeschickt. Sie schienen mir so charakteristisch für den Geist des Islams, welcher nicht bloß Herr der Gegenwart und Zukunft zu werden, sondern auch die ganze Vergangenheit sich zu unterwerfen strebte, daß ich sie größtentheils übersetzte. Einer unserer beliebtesten belletristischen Schriftsteller, welcher die Skizzen aus dem Leben Salomo’s gelesen, die im vierten Bande der 1001 Nacht aus dem „Chamis" übersetzt worden, und dem ich das Leben Abrahams, wie es hier erscheint, vor mehrern Jahren schon handschriftlich mittheilte, glaubte, daß eine Sammlung solcher Legenden auch dem größern Publikum eine willkommene Geistesnahrung sein würde. Ich verschaffte mir daher die beiden letztgenannten coäioe», um die noch übrigen Lücken auszufüllen und dem Ganzen mehr Nundung und Vollständigkeit zu geben. Obschon ich in der Darstellung so viel als möglich den morgenländischen Quellen gefolgt bin, so dürfen doch diese Propheten’ Biographien nicht gerade als einfache Uebersetzung angesehen werden. Ich mußte manches ausscheiden, was entweder zu sehr das Gepräge der spatern Zeit trug, oder blos Wiederholung der biblischen Erzah. lung war, dann aber auch wieder manches, in allen vier handschriftlichen Quellen Fehlende einschalten und aus dem Koran und dessen Commentatoren ergänzen; auch mußte ich häufig bei sich widersprechende» Sagen, wie zum Beispiel über die Abstammung der Königin von Saba und den Tod Christus, diejenige selbständig wählen, welche nach meiner Ansicht am Meisten mit dem Geiste der übrigen Sagen übereinstimmte. Daher auch nicht blos in der Form» sondern selbst im Stoffe ein wesentlicher Unterschied zwischen diesen Legenden und d«n«n, welche nach andern Quellen vor dreißig Jahren schon, nebst vielen spätern Sagen des Morgenlandes, unter dem Titel „Rosenöl" erschienen. —
Obschon dieses Werkchen eigentlich kein gelehrtes sein soll, so konnte ich doch nicht umhin, hier und da einige historische Erläuterungen beizufügen, und, so weit meine Kenntniß der rabbinischen Literatur reichte, Vergleichungen mit jüdischen Sagen über denselben Gegenstand anzustellen. Ohne wissenschaftliche Bedeutung sind übrigens diese Legenden schon darum nicht, weil sie in gewisser Beziehung mit der Geschichte Mohammed’s in enger Verbindung stehen, dann aber auch zeigen, wie es auch die Araber im siebenten Jahrhunderte verstanden, die frühere Geschichte — denn als solche gelten sie bei den Muselmännern — so zu behandeln und darzustellen, wie sie gerade zu einem bestimmten Zwecke sich am Besten eignete. So mag denn auch diese Arbeit als ein fernerer Weitrag zur Kenntniß der orientalischen Geschichte, der ich von nun an, so weit meine Berufsgeschäfte es gestatten, mich ausschließlich hinzugeben beabsichtige, angesehen, und selbst von ernsten Männern der Wissenschaft nicht ganz ohne Beachtung gelassen werden.
Heidelberg, Ende November 1844.